Jupiter, Deep-Sky
Ort: | Neudörfl (Ortskern) |
Datum, Zeit: | 27. Oktober 1999, 21:00 bis 22:15 MESZ |
Bedingungen: | diesig, Grenzhelligkeit 4,5 mag |
Beobachter: | Jürgen Stöger |
Instrumente: | 4″-Fraunhofer Refraktor von Bresser 102/1000mm auf EQ-4 Montierung; 26 mm Super-Plössl (Meade, 39x), 15 mm Eudiaskopisch (Baader, 67x), 10 mm Kellner (Bresser, 100x), 6,7 mm UW Plössel (Meade, 150x), 5 mm Plössl (Meade, 200x) |
Gestern war es wieder soweit. Die Bedingungen waren eher schlecht, Wolken bedeckten einen Großteil des abendlichen Himmels. Tagsüber hatte es in Neudörfl 17 Grad, gegen 21:00 hatte es immerhin noch 11 Grad Celsius, also für die Jahreszeit zu warm. Trotzdem entschloss ich mich, den 4″ Refraktor aufzubauen. Zu Beginn steuerte ich ganz frech Jupiter an, der durch zarte Wolken durchschien und sich mit drei Monden zeigte. Danach ein Schwenk zu Saturn, ich konnte zwei Monde ausmachen. Der Mond war bereits aufgegangen, die Bäume warfen bereits lange Schatten. An eine Deep-Sky Beobachtung war nicht mehr zu denken. Trotz allem konnte ich noch M 31 mit Begleitgalaxien, M 27, h und χ beobachten. Zwei nette Doppelsterne Albireo und Gamma Andromedae (Almak glaub ich) sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Beide haben sowohl eine blaue als auch eine organge-gelbe Komponente und sind wunderschön anzusehen. Der 4″-Refraktor wurde auf der Terrasse gleich neben dem Haus (sprich Wohnzimmer) aufgestellt. Ich denke, dass die Luft in diesem Bereich (Wärme vom Wohnzimmer) nicht optimal war, das Gerät konnte sich nicht an die wahre Außentemperatur anpassen.
Nun detailliert:
Jupiter:
Bei 39x drei Monde (Kallisto, Ganymed, IO) und Jupiter mit zwei Wolkenbändern im Blickfeld. Das 15 mm Okular (67x) von Baader ist wirklich sein Geld wert, denn von allen Okularen zeigte es den schärfsten Kontrast, jetzt waren drei Wolkenbänder zu sehen und das SEB und NEB zeigt schon kleine Ausfransungen. Bei 150x sind die Ausfransungen beim SEB und NEB schon recht deutlich, aber das Seeing ließ nur kurzweise einen guten Blick zu.
Saturn:
Saturn ist im Teleskop immer wieder eine Augenweide. Bei 39x hatte ich Saturn mit den Monden Titan und Rhea im Blickfeld. Bei 100x wurde der Ring an beiden Enden ein wenig dunkler, bei 150x konnte man die Cassini-Teilung zeitweise deutlich erkennen. Auf Saturn selbst konnte ich ein großes, dunkles Band ausnehmen. Die Polregion war heller. Wie gesagt, der Mond leuchtete recht kräftig. Trotzdem versuchte ich mich an ein paar Messiers.
M 31 (Andromedanebel):
Bei 39x starker Kern mit sehr schwachen Ausdehnungen in beiden Seiten, M32 fast wie ein Stern nur nebelig, M110 schwacher Nebelfleck.
M 27 (Hantelnebel):
Bei 39x ohne UHC-Filter äußerst schwach. Den habe ich aber schon viel, viel besser gesehen. Hab’ das Rohr gleich wieder weggeschwenkt. h&chi: Bei 39x sehr netter Anblick. Unterschiedliche Farben der Sterne sind beeindruckend (67x).
Doppelsterne
Gamma Andromedae: bei 39x locker getrennt, orange-gelbliche Komponente ist heller als blaue. Bester Anblick bei 67x und 100x.
Albireo: schön wie immer. So das war’s, mehr war bei diesem mittelmäßigen Wetter in der kurzen Zeit nicht drinnen.
Bericht von Jürgen Stöger