Partielle Sonnenfinsternis
Ort: | Katzelsdorf |
Datum, Zeit: | 20. März 2015, 08:30 – 11:00 UTC |
Bedingungen: | – |
Beobachter: | Jürgen Stöger |
Instrumente: | Orion ED80/600 Refraktor, Vixen Flip Mirror; Okulare/Kamera: Televue 15 mm, Canon EOS 20D; Baader Solar Continuum Filter |
Für die letzte von Österreich beobachtbare partielle Sonnenfinsternis bis 2021 habe ich mir wohlweislich Urlaub genommen und das Wetter hat sogar die ganze Woche mitgespielt. Drei Tage zuvor verlief eine Anfrage bei Teleskop Austria bezüglich eines Sonnenfilters negativ, der Hersteller kann leider nicht liefern. Testweise habe ich am Vortag mit zwei Schichten Rettungsfolie eine Notlösung gezaubert, die aber leider fürchterliche Reflexe bei der Sonne verursachte.
Viktor hat mir zum Glück am Abend zuvor ein Stück Baader Folie samt Baader-Filter vorbeigebracht, jetzt musste nur noch der Filter aus Karton gebastelt werden, was ich aber unglücklicherweise auf den nächsten Tag, den Tag der Sonnenfinsternis, verschob. Kurzum, ich wurde 15 Minuten vor Beginn der Sonnenfinsternis mit dem Bastelfilter fertig und konnte Eintritt, Verlauf und Austritt des Mondes, einen Sonnenfleck sowie deutlich erkennbares Mondrandprofil beobachten.
In Eile wurde alles aufgebaut, es gab keine Zeit mehr zu verlieren. Der 80/600 ED-Apochromat samt Selbstbaufilter wurde auf der Fornax 51 aufgebaut.
Der Mond schiebt sich vor die Sonne. Immer wieder schalte ich mit dem Vixen Flip-Mirror zwischen visuellem Anblick und Fotoapparat um. Interessant fand ich das Mondrandprofil, die Verteilung der Krater, Berge und Täler zeichnete siche deutlich vor der Sonnenscheibe ab.
Zwischendurch sucht man nach Zeitvertreib und findet einen Spatz im Blutpflaumenbaum und eine Amsel beobachet das Treiben vom Gaupenfirst.
Auch der Flugverkehr bot eine willkommene Abwechslung. Nach über zweieinhalb Stunden war die Sonne wieder ganz und der restliche Frühlingstag wurde im Freien verbracht.
Bericht und Fotos von Jürgen Stöger