2015-03-20 – Wulkaprodersdorf

Partielle Sonnenfinsternis

Ort:Wulkaprodersdorf
Datum, Zeit:20. März 2015, 08:30 – 11.00 UTC
Bedingungen:
Beobachter:Viktor Wlaschitz, Christian Vass und Gäste
Instrumente:Takahashi Fuhrpark: FS60, FS102, TSA102; PST SolarScope

Für die über 70 Schüler der Volksschule Wulkaprodersdorf hatten wir geplant, die Sonnenfinsternis mit unseren Teleskopen herzuzeigen. Das Wetter hat es diesmal mit uns gut gemeint. Strahlend blauer Himmel, sehr transparent.

Um 08.30 Uhr fuhren Christian und ich mit unserem Equipment zum Sportplatz. Nach kurzer Überlegung haben wir den genauen Standort für die Teleskope festgelegt. Zum Einsatz kamen zwei Linsenteleskope mit 10cm Öffnung mit Sonnenfilterfolie. Das kleine 40 mm H-Alpha-Teleskop (Coronado PST) vom Verein und Christians kleiner 60mm Refraktor (wurde nur zum Fotografieren genutzt. Die Vergrößerungen waren 62-fach und 31-fach an den 4-Zöllern und 50-fach beim H-Alpha Teleskop.

Gleich beim Aufbauen wurden wir von einem Ehepaar angesprochen, ob wir nicht Finsternisbrillen oder Folien verkaufen. Wir mußten ablehnen. Die Brillen wurden für die Schüler benötigt. Das Ehepaar wurde eingeladen zur Beobachtung vorbeizukommen. Die Einladung wurde freudig angenommen.

Nach der großen Pause kam schon die erste der Klassen.

Es war noch Zeit zu erklären, wie man durch das Okular schaut und was die Besonderheit beim H-Alpha-Teleskop ist. Einige der Schüler hatten eigene Sonnenfinsternisbrillen bzw. Feldstecher mitgebracht (z.T. selbst mit Rettungsfolie gebastelt bzw. ausgestattet). Manche hatten Schutzgläser vom Schweißen dabei. Bei 2 der Schweißgläser hab’ ich von deren Verwendung abgeraten – das Sonnenbild war zu intensiv.

Beim Maximum waren 30-40 Schüler gleichzeitig anwesend, da wurde es etwas unübersichtlich. Einige Kinder hatten Probleme, im Weitwinkelokular (bei 62-fach) etwas zu erkennen. Sie wurden gebeten, es am anderen Teleskop mit niedriger Vergrößerung nochmals zu versuchen. Begeistert waren die Kinder vom Sonnenbild im Sucherfernrohr mit dem Fadenkreuz. Ein Schüler meinte, es schaut aus wie im einem Zielfernrohr – dieses kannte er wohl vom Videospielen.

Positiv überrascht war ich vom Coronado PST. Der Himmel war sehr transparent und die Protuberanzen für Christian und mich gut beobachtbar. Aber auch viele Kinder konnten mit dem etwas schwierigen Einblickverhalten vom Okular (Vixen LVW 8mm) gut umgehen und waren begeistert – manche von ihnen haben sich 5 – 6 Mal angestellt.

Zum Maximum war es merklich dunkler. Der zuvor blaue Himmel war etwas grau und die Temperatur war spürbar gesunken.

So um 11.30 h hat uns die letzte Klasse verlassen – Schüler und Lehrer haben sich bedankt. Außer der Volksschule waren etwa 10-12 Leute gekommen. Auch Bekannte von mir mit Familie. Deren Sohn Alvin haben wir gerne versprochen Bilder zu schicken (wie auch der Schule).

Kleine Anmerkung am Rande: Die Familie hatte ihren Hund, einen Border Collie, dabei. Der sorgte bei mehreren Kinder für zusätzliche Unterhaltung. 😉

Die Teleskope blieben bis zum Ende der Finsternis aufgebaut.

Bericht von Viktor Wlaschitz, Fotos von Christian Vass