2015-11-16

Deep-Sky-Beobachtung in Herbststernbildern

Ort:Wulkaprodersdorf, Sternwarte
Datum, Zeit:16. November 2015, 19:30 bis 22:20 Uhr UTC
Bedingungen: Bis 45 Grad überm Horizont etwas diesig, darüber Milchstraße ganz gut zu sehen aber sie ist nicht grieselig. Im Laufe der Beobachtungszeit auch im Zenit mal diesiger, mal sauberer.
Beobachter:Jürgen Stöger, Christian Vass, Viktor Wlaschitz
Instrumente: Celestron 9.25, Okulare 35mm (= 67-fach), 24mm (=98-fach) und 13mm (=180-fach), tlw. O-III- bzw. UHC-Filter

Beobachtete Objekte:

NGC 7094, Planetarischer Nebel im Pegasus/nahe M15. Mittlerweile mein 3. Versuch den zu sehen. Auch diesmal war die Position schnell gefunden. Aber trotz Filter bei 67- bzw. 180fach nicht gesehen. Das Objekt ist größer als der Ringnebel in der Leier (95″) aber hat eine geringe Helligkeit von 13,4 mag. Es fehlt wie schon die beiden Male zuvor (mit C9 und Jürgens 12-Zoll-Dobson) ein transparenterer Himmel. Hab gelesen, dass er mit 8-Zoll-Teleskop schon beobachtet wurde. Wird irgendwann wieder aufs Korn genommen.

NGC 1514, Planetarischer Nebel im Stier. Den hab ich zum ersten Mal aufgesucht. Bei 67-fach ohne Filter war er im vorbeifahren indirekt zu sehen. Der helle Stern in der Mitte macht die Beobachtung nicht leichter. Mit O-III-Filter wars leichter. Sowohl mit 98- als auch mit 180-fach. Wir hatten alle den Eindruck, dass die Nebelscheibe etwas Struktur zeigte. Am angenehmsten hinsichtlich der Helligkeit erschien mir die 98-fache Vergrößerung. Mit 180-fach die unruhige Nebelscheibe besser zu sehen.

M 31, Andromedagalaxie mit Begleitern okularfüllend.

NGC 404, Galaxie in Andromeda. Mit 67-fach kleines Reiskörndl, seitenverhältnis 1:2 bis 2:3. Angenehm mit 98-fach – bildet mit Beta Andromeda und einem weiteren Stern ein gleichseitiges Dreieck.

M 33, Dreiecksgalaxie und NGC 604. Mit 67-fach beinahe okularfüllend. Struktur zu sehen. Zwei Knoten in den Außenbereichen. Die H-II-Region NGC 604 wurde mit UHC-Filter aufs Korn genommen. Ist uns nicht so angesprungen, dass wir sagen könnten, welcher der beiden Knoten es war.

NGC 253, Galaxie im Sculptor. Vergrößerung 67-fach. Groß, flau im Dunst, zum Zentrum hin langsame Helligkeitszunahme, nach außen verschwimmt sie nahtlos mit dem hellen Himmelshintergrund, kein stellares Zentrum, Seitenverhältnis etwa 4:1. Die hatte ich eine Woche zuvor mit meinem 70mm Refraktor kleiner, aber auch nicht schlechter gesehen.

NGC 288, Kugelsternhaufen im Skulptor. Vergrößerung 67-fach. Sehr tief und daher sehr flau. kaum Helligkeitszunahme zum Zentrum, nicht aufgelöst.

M 2, Kugelsternhaufen. Bei 80-fach teilweise aufgelöst. Ich habe indirekt etwa 6-10 Sterne gesehen. War auch schon im Horizontdunst.

M 37, offener Sternhaufen im Fuhrmann bei 67-fach

M 35 und NGC 2168, offene Sternhaufen in den Zwillingen, Vergrößerung 67-fach

M 76, Planetarischer Nebel. Leicht zu finden, bei 67-fach schon ohne Filter zu sehen, besser mit 180-fach

h & chi, offene Sternhaufen, bei 67-fach

M 1, Supernovaüberrest im Stier, bei 67-fach ohne Filter

Hu 1-1 (Humason) = PK 119-6.1, Planetarischer Nebel in Cassiopeia. Bei dieser halsbrecherischen Aktion – Objekt in Zenitnähe und ich mußte mir am Sucher den Hals verrenken – hab ich zwar die Stelle gefunden und das Objekt war bestimmt auch im Gesichtsfeld, wir habens aber nicht identifizieren können. Nicht weil der PN schwache 13,3 mag hat, sondern weil er nur 5″ klein ist. Die Flächenhelligkeit ist mit 6,9 mag eh erstaunlich hoch. Bei kleinen und mittleren Vergrößerungen unterscheidet er sich nicht von den Umgebungssternen. Wir hatten einen Stern im Verdacht, wo nebenan ein zweiter/schwächerer Stern einen flauen Eindruck machte. Heutige Recherche im Internet ergab – der wars nicht. Vergrößerungen 67-fach und 180-fach mit O-III-Filter. Auch der wird nochmal aufgesucht.

Bericht von Viktor Wlaschitz