Zwergplaneten beobachten

2006 wurde der Objekttyp Zwergplanet von der IAU eingeführt, um der Flut an Neuentdeckungen Pluto-großer Himmelskörper zu begegnen. Derzeit gibt es fünf offiziell anerkannte Zwergplaneten, es sind neben (134340) Pluto die Himmelskörper (1) Ceres, (136108) Haumea, (136472) Makemake und (136199) Eris.

(134340) Pluto

Visuelle Beobachtung

Pluto erreicht in Opposition eine Helligkeit von knapp unter 14m und ist daher visuell nur ein Objekt für den sehr gut ausgerüsteten Amateur mit einer Teleskopöffnung von 20 cm (8″) aufwärts. Erfahrene Beobachter konnten ihn allerdings bereits indirekt mit 15 cm (6″) Öffnung sehen – beste Bedingungen vorausgesetzt.

Pluto hat dann nur einen scheinbaren Durchmesser von 0,14″ – weit unter dem Auflösungsvermögen von Amateurgeräten – und erscheint daher als schwacher Lichtpunkt wie ein gewöhnlicher Stern am Himmel. Eine Aufsuchkarte mit Sternen bis zu einer Grenzgröße von 15m ist für das Finden und eindeutige Identifizieren von Pluto fast unabdingbar.

Meines Erachtens ist es am besten, eine tagesaktuelle Karte mit einem Planetariumsprogramm zu generieren und für den Feldeinsatz auszudrucken. Diese Karte sollte auch die Helligkeitsangaben der umliegenden Sterne (gleicher Helligkeit) enthalten, um die Grenzhelligkeit im Teleskop feststellen zu können. Aktuelle und ausreichend genaue Aufsuchkarten sind auch in Astromagazinen (wie z.B. Sky & Telescope, Sterne und Weltraum) zu finden.

CCD-Imaging, Mond Charon

Reizvoll ist es auch die Bewegung von Pluto zu den ‘Fixsternen’ photographisch (CCD- oder konventionelle Photographie) festzuhalten. Der Nachweis des einzigen Plutomondes Charon – scheinbare Größe von 16,8 mag – mittels CCD-Photographie ist für den Amateurastronomen eine Herausforderung. Charon ist durchschnittlich 20.000 km von Pluto entfernt; wenn überhaupt wird man Charon als Amateur durch einen “länglichen” Pluto abbilden können.